Nazikundgebung in Vienenburg
Am vergangenen Dienstag den 13.02. versammelten sich unter dem Motto „Ein Licht für Dresden“ ca. 30 Neonazis aus der Region. Bereits vor Beginn der Veranstaltung hielten sich mehrere Neonazis, darunter Florian Kaempf und Felix W., im Umfeld beziehungsweise direkt im Bereich der Gegenkundgebung des Goslarer Bündnis gegen Rechtsextremismus auf.
Im Vorfeld wurde die Veranstaltung als zweistündiger „Trauermarsch“ beworben – schlussendlich standen die Nazis jedoch nur rund 30 Minuten bei Temperaturen um den Nullpunkt in einem durch die Polizei mit Flatterband abgesperrten Bereich am Rande des Vienenburger Marktplatz.
Neben einem Transparent, welches Goslarer Nazis bereits einige Tage zuvor in Dresden mit sich führten, waren sie mit 2 Fackeln, einigen Grablichtern und Fahnen angereist.
Im Laufe der kurzen Veranstaltung hielten Joost Nolte aus Goslar und Jens Wilke aus Göttingen kurze Redebeiträge und immer wieder ertönten rechte Lieder bzw. melodramatische Filmmusik, welche jedoch zumeist unter den Rufen der rund 80 Gegendemonstranten untergingen.
Sowohl Wilke als auch Nolte thematisierten in ihren Reden die allierte Bombardierung Dresdens und verklärten diese in geschichtsrevisionistischer Manier.
Im Vorfeld der Versammlung wurde dem Hildesheimer Dieter Riefling untersagt, ebenfalls eine Rede abzuhalten, womit der Kreisverband Süd-Ost-Niedersachsen der Partei „Die Rechte“ die kurze Veranstaltungsdauer erklärte.
Stattdessen konzentrierte sich Riefling im Laufe der Kundgebung auf das Posten zahlreicher Tweets.
Die Nazikundgebung wurde, wie bereits erwähnt, von ca. 80 Gegendemonstranten kritisch begleitet, welche es fast durchgehend schafften, mit verschiedenen Parolen die Reden der Nazis zu übertonen.
Unter den Teilnehmern der Nazikundgebung befanden sich u.a. Dieter Riefling, Carsten Dicty, Dominik Brandes, Benjamin Greune, Joost Nolte, Jan Derks, Martin Schüttpelz, Sebastian Weigler, Ulf Ringleb, Pierre Bauer und Jens Wilke.
Rechte Provokationen nach Kundgebungsende
Zudem hielten sich zum Ende der Nazikundgebung Stefan Reisel und Tanja Schaer in unmittelbarer Nähe der Gegenkundgebung auf. Schaer und ihr Partner Reisel, welcher auf Facebook keinen Hehl aus seiner nationalsozialistischen Gesinnung macht, verließen nach einem kurzem Wortgefecht mit den Gegendemonstranten und einer kurzen Diskussion mit den anwesenden Polizisten den Vienenburger Marktplatz. Tanja Schaer war vor einigen Jahren an der Organisation der rechten Gruppierung „Goslar wehrt sich“ beteiligt und gründete vergangenes Jahr eine Facebookgruppe, sowie eine zugehörige Facebookseite unter dem Titel „Goslar wehrt sich 2.0“, auf welcher sie neben Beiträgen der Regionalpresse u.a. Beiträge der AfD und Goslarer Neonazis teilt.
Erstes Auftreten des neuen Kreisverbandes der Partei „Die Rechte“
Die Kundgebung in Vienenburg stellte zudem den ersten eigenständigen öffentlichen Auftritt des neugegründeten Kreisverbandes Süd-Ost-Niedersachsen der Partei „Die Rechte“ dar. Zuvor nahmen allerdings bereits einzelne Parteimitglieder an verschiedenen rechten Veranstaltungen teil, so zum Beispiel in Peine am 03.02. und in Dresden am 10.02.