Flashmob der „Identitären Bewegung Harz“ in Goslar

Rund 20 Personen der sogenannten „Identitären Bewegung Harz“ versammelten sich am Karfreitag, den 30.03.2018, auf dem Goslarer Marktplatz zu einer „Flashmob“-Aktion. Während eine Handvoll „Identitäre“, darunter die ehemaligen JN-Aktivisten Michele Kurth aus Wernigerode und Michael Machner aus Wasserleben, ausgestattet mit Fahne und Megafon, direkt am Marktbrunnen einen kurzen Redebeitrag hielten, in dem sie gegen eine vermeintliche „Überfremdung und Invasion“ durch Geflüchtete in Deutschland und Europa hetzten, versuchten weitere Aktivisten Flyer an anwesende Passanten zu verteilen. Zudem positionierte die Gruppe mehrere „Aufpasser“ an den Zugängen zum Marktplatz. Nach der rund zehnminütigen Aktion folgte eine Kontrolle durch die Polizei. Ob die unangemeldete Veranstaltung rechtliche Konsequenzen haben wird, ist aktuell nicht bekannt.
Die „Identitären“ am Goslarer Marktbrunnen: Links mit Megaphon Michele Kurth, daneben am Verlesen der Rede Michael Machner.

Die Versammlung war die erste öffentliche Aktion der faschistischen Gruppe in Goslar. In den Wochen zuvor hatten die „Identitären“ bereits Flyer und Plakate im Stadtgebiet verteilt. 

Weitere Infos über die „Identitäre Bewegung Harz“ findet ihr unter:

https://de-de.facebook.com/ibharzwatch/

http://harzinfo.blogsport.de/

Rechte Kundgebung in Goslar und Goslarer Neonazis in Dessau

Rechte Kundgebung gegen Veranstaltung des „Goslarer Bündnis gegen Rechtsextremismus“

Am vergangenen Mittwoch, den 14.03.2018, versammelten sich ab 17:00 Uhr unter dem Motto „Miteinander reden, statt übereinander – Dialog statt Redeverbot“ 20 Neonazis auf dem Goslarer Osterfeld am Rande der Altstadt. Hintergrund der Kundgebung war eine Veranstaltung des Goslarer Bündnis gegen Rechtsextremismus in Kooperation mit der Goslarschen Zeitung gegen den „Tag der deutschen Zukunft“ 2018, welche ab 19:00 Uhr im gegenüber gelegenen Lindenhof stattfand. 
Bereits in der Vergangenheit versuchten Goslarer Neonazis erfolglos gegen Veranstaltungen des Bündnisses zu intervenieren. Die Versuche, auf die Veranstaltungen zu gelangen bzw. diese zu stören, endeten jedes Mal mit Platzverweisen für die Nazis.
Als Anmelder der Veranstaltung fungierte, wie bereits in der Vergangenheit, der Goslarer Carsten Dicty. Den Rechten wurde für ihre Kundgebung und einen eigens aufgebauten Infostand ein abgesperrtes Areal auf dem Osterfeld in Hör- und Sichtweite des Lindenhofs zugestanden. Neben Neonazis des „Großkreisverbandes Süd-Ost-Niedersachsen“ der Partei „Die Rechte“ und deren Landesvorsitzenden nahmen auch einige Mitglieder der „Jungen Nationalisten Braunschweig“ und „Goslar wehrt sich 2.0“ am rund 2.5 stündigen Geschehen teil. Trotz der eigenen Darstellung in den sozialen Medien, konnten die Nazis mit ihrer Kundgebung kaum Menschen erreichen und auch die „wohlwollenden Bürger“, von denen im Nachgang seitens der Nazis die Rede war, waren lediglich vier Menschen aus dem Umfeld der Gruppierung „Goslar wehrt sich 2.0“.
Anmelder Carsten Dicty in inniger Umarmung mit Pierre Bauer (Quelle: https://www.flickr.com/photos/afnpnds/40814396381/in/album-72157694496757165/)
Redebeiträge hielten neben Joost Nolte auch Holger Niemann und Benjamin Krüger. Jedoch waren die Reden, wenn überhaupt, nur bruchstückhaft vor dem Lindenhof zu hören. Neben einem Fahnenspalier und gelegentlichen Musikbeiträgen verstrich die Kundgebung ereignislos. Kurz vor Beginn der Bündnis-Veranstaltung erreichte eine Demo der Partei „Die Partei“ Goslar mit rund einem Dutzend Teilnehmer*innen den Lindenhof. Währenddessen hielt sich im Lindenhof eine Person aus dem rechten Spektrum auf, welche mit einer Perücke verkleidet versuchte, der Veranstaltung beizuwohnen. Als die Nazis um 19:20 Uhr ihre Kundgebung beendeten, verließ diese ebenfalls den Lindenhof und lief, nun ohne Perücke, zu ihren Gesinnungsgenossen auf dem Osterfeld.
Kundgebung der Partei „Die Rechte“ auf dem Goslarer Osterfeld (Quelle: https://www.flickr.com/photos/afnpnds/40772398842/in/album-72157694496757165/)
Unter den Teilnehmer*innen der Kundgebungen befanden sich u.a. Joost Nolte, Carsten Dicty, Holger Niemann, Christoph Moldehnke, Dieter Riefling, Dominik Brandes, Ulf Ringleb, Florian Kaempf, Benjamin Krüger, Stefan Reisel, Andre Zerraste, Pierre Bauer, Martin Schüttpelz, Sebastian Weigler und Julian Reinecke.
Fotos der Kundgebung findet ihr unter:
  • https://www.flickr.com/photos/afnpnds/albums/72157694496757165
  • https://www.recherche-nord.com/gallery/2018.03.14.html

 

Teilnahme Goslarer Nazis an rechter Demonstration in Dessau

Bereits einige Tage später nahmen mehrere Nazis aus den Strukturen des „Großkreisverbandes Süd-Ost-Niedersachsen“ der Partei „Die Rechte“ an einer Demonstration in Dessau teil. 
Hintergrund dieser Demonstration war die Bombardierung der Stadt im Jahr 1945, welche Faschisten bereits seit einigen Jahren in geschichtsrevisionistischer Manier verklären und für ihre Zwecke nutzen.
Die Goslarer Reisegruppe in Dessau: Nolte, Bosse und Derks (Quelle: https://www.flickr.com/photos/presseservice_rathenow/39968770125/in/album-72157693838356624/)
Unter den Teilnehmern aus der Harz-Region befanden sich u.a. Joost Nolte, Jan Derks, Erik Bosse, sowie Dieter Riefling aus Hildesheim. Wie auch schon bei thematisch ähnlichen Veranstaltungen, führten die Nazis auch dieses Mal wieder ein Banner mit der Aufschrift „Ein Volk, das seine Toten nicht ehrt, ist seiner Zukunft nicht wert“ mit sich. Fahnen mit „Nordharz“-Schriftzug wurden während der Demo hingegen von Rechtsextremen aus Sachsen-Anhalt getragen.
(Quelle: https://www.flickr.com/photos/presseservice_rathenow/40154038924/in/album-72157693838356624/)

Weitere Fotos der Demonstration findet ihr unter:

  • https://www.flickr.com/photos/presseservice_rathenow/albums/72157693838356624

Goslarer Nazis in Peine, Dresden, Bulgarien und Lingen

„Großdemonstration“ in Peine

Am Samstag den 03.02.2018 beteiligten sich die Goslarer Neonazis Joost Nolte, Dominik Brandes und Christoph Moldehnke an einer im Vorfeld als bundesweite „Großdemonstration“ beworbenen Versammlung der „Patrioten Niedersachsen“ in Peine, zu der letztendlich nur rund 90 Anhänger verschiedener rechter Gruppierungen kamen. Mit dabei hatte die Goslarer Reisegruppe auch wieder ihr Mobilisierungsbanner für den „Tag der deutschen Zukunft“ in Goslar.
Quelle: http://www.recherche-nord.com/gallery/img/gallery/2018.02.03/001.jpg
Quelle: https://www.flickr.com/photos/afnpnds/25196489757/in/album-72157665372290238/

 „Gedenkmarsch“ in Dresden

Anlässlich des Jahrestags der alliierten Luftangriffe auf die Stadt Dresden vor 73 Jahren versammelten sich am Samstag den 10.02.18 rund 600 Neonazis zu einem jährlich stattfindenden „Gedenkmarsch“, um in geschichtsrevisionistischer Manier die Bombardierung Dresdens durch die Alliierten zu verklären. An dem „Gedenkmarsch“, der von massiven Gegenprotesten begleitet wurde, beteiligte sich auch die Neonazis Carsten DictyJoost Nolte, Ulf Ringleb, Florian Kaempf, Dominik Brandes, Felix W., Tassilo Böttcher, Erik Bosse und Dieter Riefling vom Kreisverband Süd-Ost-Niedersachsen der neonazistischen Kleinstpartei „Die Rechte“ mit einem eigenen Banner.
https://www.flickr.com/photos/presseservice_rathenow/40157625372/in/album-72157690331263572/
Quelle: https://www.flickr.com/photos/presseservice_rathenow/40190679561/in/album-72157690331263572/

Goslarer Nazis in Bulgarien

Am 17.02.2018 nahm der Goslarer Neonazi Joost Nolte zusammen mit anderen Anhängern der neonazistischen Kleinstpartei „Die Rechte“ sowie Anhängern der „Jungen Nationaldemokraten“ aus Braunschweig an einem rechten Fackelmarsch in der bulgarischen Hauptstadt Sofia teil. Bei dem seit 2003 jährlich stattfindenen Fackelmarsch gedenken bulgarische Neonazis dem ehemaligen bulgarischen Kriegsminister und Führer des antikommunistischen und ultranationalistischen „Bundes der Bulgarischen Nationalen Legionen“ Christo Lukow, welcher im Februar 1943 von kommunistischen Partisanen erschossen wurde.
Abseits der Demonstration legten Teilnehmer der deutschen Reisegruppe, darunter Joost Nolte, Blumen am Grab Lukows nieder. 
Weitere Fotos unter: https://www.flickr.com/photos/mikkelhansen/26453123468/in/album-72157663807684997/
Joost Nolte am Grab von Christo Lukow

Neonazikonzert in Lingen (Emsland)

Am Samstag den 24.02.2018 fand in Lingen im Landkreis Emsland ein Neonazikonzert mit rund 100 Anhängern der Neonaziszene statt. Darunter befanden sich auch die beiden Goslarer Nazis Joost Nolte und Christoph Moldehnke, welche die Veranstaltung nutzten, um mit einem Infostand für den „Tag der deutschen Zukunft“ in Goslar zu werben. 
Quelle: http://recherche-nord.com/gallery/2018.02.24.html

Rechte Aktivitäten nehmen wieder zu

Die jüngsten Besuche Goslarer Neonazis in Peine, Dresden, Sofia und Lingen, sowie auch die eigene Kundgebung in Vienenburg zeigen, dass die hiesige rechte Szene seit der Auflösung des „Kollektiv Nordharz“ und der daraus resultierenden Neugründung des „Großkreisverband Süd-Ost Niedersachsen“ der Kleinspartei „Die Rechte“ Anfang des Jahres wieder deutlich aktiver wird und sich zunehmend, auch international, zu vernetzen scheint. Auch im Goslarer Stadtbild tauchten in den vergangenen Wochen wieder vermehrt rechte Aufkleber und Plakate auf, welche größtenteils für den im Sommer in Goslar stattfindenden TDDZ („Tag der deutschen Zukunft“) werben.