Rechte Kundgebung in Goslar und Goslarer Neonazis in Dessau

Rechte Kundgebung gegen Veranstaltung des „Goslarer Bündnis gegen Rechtsextremismus“

Am vergangenen Mittwoch, den 14.03.2018, versammelten sich ab 17:00 Uhr unter dem Motto „Miteinander reden, statt übereinander – Dialog statt Redeverbot“ 20 Neonazis auf dem Goslarer Osterfeld am Rande der Altstadt. Hintergrund der Kundgebung war eine Veranstaltung des Goslarer Bündnis gegen Rechtsextremismus in Kooperation mit der Goslarschen Zeitung gegen den „Tag der deutschen Zukunft“ 2018, welche ab 19:00 Uhr im gegenüber gelegenen Lindenhof stattfand. 
Bereits in der Vergangenheit versuchten Goslarer Neonazis erfolglos gegen Veranstaltungen des Bündnisses zu intervenieren. Die Versuche, auf die Veranstaltungen zu gelangen bzw. diese zu stören, endeten jedes Mal mit Platzverweisen für die Nazis.
Als Anmelder der Veranstaltung fungierte, wie bereits in der Vergangenheit, der Goslarer Carsten Dicty. Den Rechten wurde für ihre Kundgebung und einen eigens aufgebauten Infostand ein abgesperrtes Areal auf dem Osterfeld in Hör- und Sichtweite des Lindenhofs zugestanden. Neben Neonazis des „Großkreisverbandes Süd-Ost-Niedersachsen“ der Partei „Die Rechte“ und deren Landesvorsitzenden nahmen auch einige Mitglieder der „Jungen Nationalisten Braunschweig“ und „Goslar wehrt sich 2.0“ am rund 2.5 stündigen Geschehen teil. Trotz der eigenen Darstellung in den sozialen Medien, konnten die Nazis mit ihrer Kundgebung kaum Menschen erreichen und auch die „wohlwollenden Bürger“, von denen im Nachgang seitens der Nazis die Rede war, waren lediglich vier Menschen aus dem Umfeld der Gruppierung „Goslar wehrt sich 2.0“.
Anmelder Carsten Dicty in inniger Umarmung mit Pierre Bauer (Quelle: https://www.flickr.com/photos/afnpnds/40814396381/in/album-72157694496757165/)
Redebeiträge hielten neben Joost Nolte auch Holger Niemann und Benjamin Krüger. Jedoch waren die Reden, wenn überhaupt, nur bruchstückhaft vor dem Lindenhof zu hören. Neben einem Fahnenspalier und gelegentlichen Musikbeiträgen verstrich die Kundgebung ereignislos. Kurz vor Beginn der Bündnis-Veranstaltung erreichte eine Demo der Partei „Die Partei“ Goslar mit rund einem Dutzend Teilnehmer*innen den Lindenhof. Währenddessen hielt sich im Lindenhof eine Person aus dem rechten Spektrum auf, welche mit einer Perücke verkleidet versuchte, der Veranstaltung beizuwohnen. Als die Nazis um 19:20 Uhr ihre Kundgebung beendeten, verließ diese ebenfalls den Lindenhof und lief, nun ohne Perücke, zu ihren Gesinnungsgenossen auf dem Osterfeld.
Kundgebung der Partei „Die Rechte“ auf dem Goslarer Osterfeld (Quelle: https://www.flickr.com/photos/afnpnds/40772398842/in/album-72157694496757165/)
Unter den Teilnehmer*innen der Kundgebungen befanden sich u.a. Joost Nolte, Carsten Dicty, Holger Niemann, Christoph Moldehnke, Dieter Riefling, Dominik Brandes, Ulf Ringleb, Florian Kaempf, Benjamin Krüger, Stefan Reisel, Andre Zerraste, Pierre Bauer, Martin Schüttpelz, Sebastian Weigler und Julian Reinecke.
Fotos der Kundgebung findet ihr unter:
  • https://www.flickr.com/photos/afnpnds/albums/72157694496757165
  • https://www.recherche-nord.com/gallery/2018.03.14.html

 

Teilnahme Goslarer Nazis an rechter Demonstration in Dessau

Bereits einige Tage später nahmen mehrere Nazis aus den Strukturen des „Großkreisverbandes Süd-Ost-Niedersachsen“ der Partei „Die Rechte“ an einer Demonstration in Dessau teil. 
Hintergrund dieser Demonstration war die Bombardierung der Stadt im Jahr 1945, welche Faschisten bereits seit einigen Jahren in geschichtsrevisionistischer Manier verklären und für ihre Zwecke nutzen.
Die Goslarer Reisegruppe in Dessau: Nolte, Bosse und Derks (Quelle: https://www.flickr.com/photos/presseservice_rathenow/39968770125/in/album-72157693838356624/)
Unter den Teilnehmern aus der Harz-Region befanden sich u.a. Joost Nolte, Jan Derks, Erik Bosse, sowie Dieter Riefling aus Hildesheim. Wie auch schon bei thematisch ähnlichen Veranstaltungen, führten die Nazis auch dieses Mal wieder ein Banner mit der Aufschrift „Ein Volk, das seine Toten nicht ehrt, ist seiner Zukunft nicht wert“ mit sich. Fahnen mit „Nordharz“-Schriftzug wurden während der Demo hingegen von Rechtsextremen aus Sachsen-Anhalt getragen.
(Quelle: https://www.flickr.com/photos/presseservice_rathenow/40154038924/in/album-72157693838356624/)

Weitere Fotos der Demonstration findet ihr unter:

  • https://www.flickr.com/photos/presseservice_rathenow/albums/72157693838356624