Goslarer Nazis in Peine, Dresden, Bulgarien und Lingen

„Großdemonstration“ in Peine

Am Samstag den 03.02.2018 beteiligten sich die Goslarer Neonazis Joost Nolte, Dominik Brandes und Christoph Moldehnke an einer im Vorfeld als bundesweite „Großdemonstration“ beworbenen Versammlung der „Patrioten Niedersachsen“ in Peine, zu der letztendlich nur rund 90 Anhänger verschiedener rechter Gruppierungen kamen. Mit dabei hatte die Goslarer Reisegruppe auch wieder ihr Mobilisierungsbanner für den „Tag der deutschen Zukunft“ in Goslar.
Quelle: http://www.recherche-nord.com/gallery/img/gallery/2018.02.03/001.jpg
Quelle: https://www.flickr.com/photos/afnpnds/25196489757/in/album-72157665372290238/

 „Gedenkmarsch“ in Dresden

Anlässlich des Jahrestags der alliierten Luftangriffe auf die Stadt Dresden vor 73 Jahren versammelten sich am Samstag den 10.02.18 rund 600 Neonazis zu einem jährlich stattfindenden „Gedenkmarsch“, um in geschichtsrevisionistischer Manier die Bombardierung Dresdens durch die Alliierten zu verklären. An dem „Gedenkmarsch“, der von massiven Gegenprotesten begleitet wurde, beteiligte sich auch die Neonazis Carsten DictyJoost Nolte, Ulf Ringleb, Florian Kaempf, Dominik Brandes, Felix W., Tassilo Böttcher, Erik Bosse und Dieter Riefling vom Kreisverband Süd-Ost-Niedersachsen der neonazistischen Kleinstpartei „Die Rechte“ mit einem eigenen Banner.
https://www.flickr.com/photos/presseservice_rathenow/40157625372/in/album-72157690331263572/
Quelle: https://www.flickr.com/photos/presseservice_rathenow/40190679561/in/album-72157690331263572/

Goslarer Nazis in Bulgarien

Am 17.02.2018 nahm der Goslarer Neonazi Joost Nolte zusammen mit anderen Anhängern der neonazistischen Kleinstpartei „Die Rechte“ sowie Anhängern der „Jungen Nationaldemokraten“ aus Braunschweig an einem rechten Fackelmarsch in der bulgarischen Hauptstadt Sofia teil. Bei dem seit 2003 jährlich stattfindenen Fackelmarsch gedenken bulgarische Neonazis dem ehemaligen bulgarischen Kriegsminister und Führer des antikommunistischen und ultranationalistischen „Bundes der Bulgarischen Nationalen Legionen“ Christo Lukow, welcher im Februar 1943 von kommunistischen Partisanen erschossen wurde.
Abseits der Demonstration legten Teilnehmer der deutschen Reisegruppe, darunter Joost Nolte, Blumen am Grab Lukows nieder. 
Weitere Fotos unter: https://www.flickr.com/photos/mikkelhansen/26453123468/in/album-72157663807684997/
Joost Nolte am Grab von Christo Lukow

Neonazikonzert in Lingen (Emsland)

Am Samstag den 24.02.2018 fand in Lingen im Landkreis Emsland ein Neonazikonzert mit rund 100 Anhängern der Neonaziszene statt. Darunter befanden sich auch die beiden Goslarer Nazis Joost Nolte und Christoph Moldehnke, welche die Veranstaltung nutzten, um mit einem Infostand für den „Tag der deutschen Zukunft“ in Goslar zu werben. 
Quelle: http://recherche-nord.com/gallery/2018.02.24.html

Rechte Aktivitäten nehmen wieder zu

Die jüngsten Besuche Goslarer Neonazis in Peine, Dresden, Sofia und Lingen, sowie auch die eigene Kundgebung in Vienenburg zeigen, dass die hiesige rechte Szene seit der Auflösung des „Kollektiv Nordharz“ und der daraus resultierenden Neugründung des „Großkreisverband Süd-Ost Niedersachsen“ der Kleinspartei „Die Rechte“ Anfang des Jahres wieder deutlich aktiver wird und sich zunehmend, auch international, zu vernetzen scheint. Auch im Goslarer Stadtbild tauchten in den vergangenen Wochen wieder vermehrt rechte Aufkleber und Plakate auf, welche größtenteils für den im Sommer in Goslar stattfindenden TDDZ („Tag der deutschen Zukunft“) werben.

Rechte Kundgebung in Vienenburg – Gegendemonstranten in der Überzahl

Nazikundgebung in Vienenburg

Am vergangenen Dienstag den 13.02. versammelten sich unter dem Motto „Ein Licht für Dresden“ ca. 30 Neonazis aus der Region. Bereits vor Beginn der Veranstaltung hielten sich mehrere Neonazis, darunter Florian Kaempf und Felix W., im Umfeld beziehungsweise direkt im Bereich der Gegenkundgebung des Goslarer Bündnis gegen Rechtsextremismus auf.
Im Vorfeld wurde die Veranstaltung als zweistündiger „Trauermarsch“ beworben – schlussendlich standen die Nazis jedoch nur rund 30 Minuten bei Temperaturen um den Nullpunkt in einem durch die Polizei mit Flatterband abgesperrten Bereich am Rande des Vienenburger Marktplatz.
Quelle: https://www.flickr.com/photos/afnpnds/albums/72157692620799574/with/26379434518/
Neben einem Transparent, welches Goslarer Nazis bereits einige Tage zuvor in Dresden mit sich führten, waren sie mit 2 Fackeln, einigen Grablichtern und Fahnen angereist.
Im Laufe der kurzen Veranstaltung hielten Joost Nolte aus Goslar und Jens Wilke aus Göttingen kurze Redebeiträge und immer wieder ertönten rechte Lieder bzw. melodramatische Filmmusik, welche jedoch zumeist unter den Rufen der rund 80 Gegendemonstranten untergingen.
Sowohl Wilke als auch Nolte thematisierten in ihren Reden die allierte Bombardierung Dresdens und verklärten diese in geschichtsrevisionistischer Manier.
Im Vorfeld der Versammlung wurde dem Hildesheimer Dieter Riefling untersagt, ebenfalls eine Rede abzuhalten, womit der Kreisverband Süd-Ost-Niedersachsen der Partei „Die Rechte“ die kurze Veranstaltungsdauer erklärte.
Stattdessen konzentrierte sich Riefling im Laufe der Kundgebung auf das Posten zahlreicher Tweets.
Quelle: https://www.flickr.com/photos/afnpnds/25380927527/in/album-72157692620799574/
Die Nazikundgebung wurde, wie bereits erwähnt, von ca. 80 Gegendemonstranten kritisch begleitet, welche es fast durchgehend schafften, mit verschiedenen Parolen die Reden der Nazis zu übertonen.
Unter den Teilnehmern der Nazikundgebung befanden sich u.a. Dieter Riefling, Carsten Dicty, Dominik Brandes, Benjamin Greune, Joost Nolte, Jan Derks, Martin Schüttpelz, Sebastian Weigler, Ulf Ringleb, Pierre Bauer und Jens Wilke.
Quelle: https://www.flickr.com/photos/afnpnds/25380888777/in/album-72157692620799574/

Rechte Provokationen nach Kundgebungsende

Zudem hielten sich zum Ende der Nazikundgebung Stefan Reisel und Tanja Schaer in unmittelbarer Nähe der Gegenkundgebung auf. Schaer und ihr Partner Reisel, welcher auf Facebook keinen Hehl aus seiner nationalsozialistischen Gesinnung macht, verließen nach einem kurzem Wortgefecht mit den Gegendemonstranten und einer kurzen Diskussion mit den anwesenden Polizisten den Vienenburger Marktplatz. Tanja Schaer war vor einigen Jahren an der Organisation der rechten Gruppierung „Goslar wehrt sich“ beteiligt und gründete vergangenes Jahr eine Facebookgruppe, sowie eine zugehörige Facebookseite unter dem Titel „Goslar wehrt sich 2.0“, auf welcher sie neben Beiträgen der Regionalpresse u.a. Beiträge der AfD und Goslarer Neonazis teilt.

Erstes Auftreten des neuen Kreisverbandes der Partei „Die Rechte“

Die Kundgebung in Vienenburg stellte zudem den ersten eigenständigen öffentlichen Auftritt des neugegründeten Kreisverbandes Süd-Ost-Niedersachsen der Partei „Die Rechte“ dar. Zuvor nahmen allerdings bereits einzelne Parteimitglieder an verschiedenen rechten Veranstaltungen teil, so zum Beispiel in Peine am 03.02. und in Dresden am 10.02.

Fotos der Kundgebung gibt es beim Antifaschistischen Nachrichtenportal und bei Recherche Nord:

Hakenkreuze und rechte Störaktion

 Hakenkreuze an jüdischen Gedenkstein in Seesen geschmiert
Am Freitag den 26.01.2018, kam es am frühen Nachmittag zwischen 13.10 und 15.30 Uhr in Seesen zu einer Sachbeschädigung am Gedenkstein für die ehemalige Synagoge in der Innenstadt. Ein oder mehrere Täter besprühten den Gedenkstein am Schulzentrum in der St.-Annen-Straße mit mehreren Hakenkreuzen in silbergrauer Farbe. Laut Polizei wird deshalb auf Grund der Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen und Sachbeschädigung ermittelt.
In den vergangenen Jahren kam es immer wieder zu Hakenkreuz-Schmierereien im Seesener Stadtgebiet und den angrenzenden Ortsteilen. So wurden 2014 Stromkästen, Autos und Wahlplakate in Seesen mit pinken Hakenkreuzen beschmiert. 
2016 wurden sowohl auf dem Vereinsgelände des FC Rhüden, als auch auf einem Haus in Ildehausen Hakenkreuze aufgesprüht, welches anschließend angezündet wurde. Zuvor hatte sich das Gerücht herumgesprochen, dass Asylsuchende dort Unterkunft finden sollten.
Der nun betroffene Gedenkstein in Seesen dient dem Gedenken an die frühere Synagoge und jüdische Gemeinde in der Stadt. So wurde 1810 von Israel Jacobson vor Ort der Jacobstempel gegründet – eine Synagoge, welche als die weltweit erste reformierte Synagoge des Judentums galt. Zudem befand sich in direkter Nachbarschaft der Synagoge ebenso eine zuvor von Jacobson eingerichtete jüdische Schule. Am 09. November 1938 wurde der Jacobstempel Opfer der Reichspogromnacht und brannte vollständig nieder. In derselben Nacht, in der die Seesener Synagoge brannte, wurde der Synagogenvorsteher Siegfried Nußbaum angeschossen und starb wenig später an den Folgen der Schussverletzung. Insgesamt wurden 22 in Seesen geborene Juden und 250 ehemalige Schüler der Jacobsonschule im Rahmen der Shoa ermordet.  
 
Quelle: http://www.xn--jdische-gemeinden-22b.de/images/seesen3.png
 
Rechte Störaktion und Kundgebung in Duderstadt
Am Samstag den 27.01.2018 kam es in den Abendstunden in Duderstadt zu einem Zwischenfall, bei denen Akteure der Goslarer Naziszene und der Volksbewegung Niedersachsen beziehungsweise Freundeskreis Niedersachsen/Thüringen involviert waren. Das Duderstädter „Bündnis gegen Rechts – Duderstadt bleibt bunt“ lud an diesem Abend zu einem Vortrag über den Umgang mit der AfD ein. Geladen war dazu Michael Schmelich, sozialpolitischer Sprecher der Grünen im Dresdener Stadtrat. Vor Beginn der Veranstaltung betrat ein knappes Dutzend Nazis den Vortragsraum in der örtlichen Volkshochschule. Laut eigener Aussage versuchten sie, mit den Anwesenden des Bündnisses zu diskutieren. Wie auf einigen verwackelten Handyfotos, welche auf den einschlägigen Social-Media-Seiten hochgeladen wurden, zu erkennen ist, versuchten die Nazis zudem an der Veranstaltung teilzunehmen und setzen sich in die Stuhlreihen des Veranstaltungsraums.
Anschließend meldete der Göttinger Jens Wilke eine Spontankundgebung an. Dass diese Kundgebung, im Gegensatz zur Darstellung der Rechtsradikalen, wohl eher weniger spontan war, zeigten unter anderem die eingesetzte Mikrofonanlage sowie das mitgeführte „Tag der deutschen Zukunft“-Banner. Die Kundgebung erreichte vermutlich nur wenige Menschen. Die hochgeladenen Fotos auf der Facebook Seite der „Volksbewegung Niedersachsen“ zeigen lediglich eine menschenleere Duderstädter Innenstadt. Unter den anwesenden Neonazis waren neben Jens Wilke auch Joost Nolte aus Goslar und Dominik Brandes aus Langelsheim. 
„Spontankundgebung“ der Rechten

Goslarer Neonazis gründen neuen Kreisverband der Partei „Die Rechte“

Wie der Internetpräsenz von „Die Rechte Niedersachsen“ zu entnehmen ist, gründete sich am Samstag den 06.01.18 in Bad Harzburg ein neuer „Großkreisverband Süd-Ost Niedersachsen“ der Kleinstpartei „Die Rechte“. Teil dieses neuen Kreisverbandes sind unter anderem die Goslarer Neonazis Joost Nolte und Jan Derks sowie der Ilsenburger Ulf Ringleb. Alle drei waren zuletzt Teil des neonazistischen „Kollektiv Nordharz“, welches sich nach eigener Aussage auf ihrer Homepage mittlerweile aufgelöst hat. Mit der Neugründung scheinen sie an den gescheiterten Harzer Ableger der rechten Partei anknöpfen zu wollen, welcher nach der Wahlpleite im März 2016 in der Versenkung verschwand. Ebenfalls auf dem Gründungsfoto des neuen Kreisverbandes zu sehen ist Holger Niemann aus der Region Lüneburg.

Zuletzt traten die Neonazis rund um das Kollektiv Nordharz nur noch sporadisch in der Öffentlichkeit auf. So führten sie am 16.12.17 zur Mobilisierung für den Tag der Deutschen Zukunft 2018 eine Aktion auf dem Weihnachtsmarkt in Goslar durch, bei der sie Süßigkeiten und Flyer verteilten. Zuvor versuchten sie erfolglos, eine Planungskonferenz des Bündnis gegen Rechts Goslar zu stören. Dabei verletzen sie einen anwesenden Fotografen und rannten bei ihrer Flucht vom Veranstaltungsgelände der Polizei in die Arme.

Weiterhin ist neben der Homepage des Kollektiv Nordharz auch die Facebook-Seite „Infoportal Nordharz“ offline. Jedoch hielt sich der Output auf dieser Seite in den letzten Wochen ebenfalls im Rahmen.

Abzuwarten bleibt, wie sich die aktuellen Entwicklungen auf die lokalen Nazistrukturen, sowie deren Mobilisierungspotenzial bezüglich des TDDZ 2018 auswirken. Für den 03.02. mobilisiert der neue „Die Rechte“-Kreisverband zu einer Infoveranstaltung in Sachsen-Anhalt. Das Rahmenprogramm lässt darauf schließen, dass es sich hierbei u.a. um einen Versuch handelt, das gescheiterte „Aktionswochenende“ zu wiederholen, welches das Kollektiv Nordharz Anfang August 2017 plante.

Nazis versuchen Konferenz gegen den TDDZ in Goslar zu stören

Am Samstag den 25.11.2017 fand im Berufsförderungswerk Goslar eine Planungskonferenz des Bündnis gegen Rechtsextremismus Goslar statt. Gegenstand der Konferenz war der vom Kollektiv Nordharz geplante „Tag der Deutschen Zukunft“ 2018 in Goslar, eine neonazistische Großdemonstration, welche in der Vergangenheit bereits bis zu 1000 TeilnehmerInnen anziehen konnte.

Als gegen 16:25 Uhr einige KonferenzteilnehmerInnen das Veranstaltungsgebäude verließen, betrat zeitgleich eine Gruppe von 11 teils vermummten Neonazis das Gelände. Diese hatten in der Nähe des Vereinsgeländes des Goslarer Sportclub geparkt und waren zu Fuß Richtung Berufsförderungswerk gegangenAls die Gruppe am Eingang des Gebäudes eintraf, wurde sie von mehreren MitgliederInnen des BgR Goslar zum Verlassen des Geländes aufgefordert. Dabei bedrängte der Ilsenburger Ulf Ringleb einen anwesenden Fotografen und schlug ihm mehrfach gegen den Arm. Der Braunschweiger JN-Aktivist Sebastian Weigler versuchte zudem, KonferenzteilnehmerInnen zu fotografieren. Als die Nazis damit konfrontiert wurden, dass die Polizei gerufen wurde und sich bereits auf dem Weg befinde, machten sie kehrt und versuchten schnellen Schrittes, das Gelände wieder zu verlassen.

Bereits nach knapp 200 Metern wurden die Rechtsradikalen dann in der Schützenallee von der Polizei abgefangen. Diese nahm die Personalien der 11-köpfigen Gruppe auf und erteilte ihnen mündliche Platzverweise. Unter den Nazis befanden sich vor allem Aktivisten des Kollektiv Nordharz und deren Umfeld, sowie von den Jungen Nationaldemokraten Braunschweig. Beteiligt waren u.a. Joost Nolte, Sebastian Weigler, Dominik Brandes, Eric Bosse, Florian Kaempf, Benjamin Greune, Julian „Julz“ Reineke, Ulf Ringleb und Felix W.

Unweit der Veranstaltung wird die Gruppe von der Polizei abgefangen. Mitte: Jan Derks. Trotz des misslungenen Versuchs, die Konferenz des BgR zu stören (da diese beim Eintreffen der Nazis bereits offiziell beendet war), der planlosen Flucht und der Identitätsfeststellung durch die Polizei, versuchten die Nazis ihre Aktion im Nachgang als Erfolg zu verkaufen. So posteten sie noch am selben Abend auf der Facebook-Seite „Infoportal Nordharz“ unter den Hashtags #tddz und #goslarbleibtstabil eine Sammlung von verwackelten und unscharfen Fotos.

Fotos findet ihr auf dem Flickr-Profil von Marian Ramaswamyhttps://www.flickr.com/photos/mr_bildarchive/albums/72157690968720216

Kollektiv Nordharz in Dessau und Berlin


Am Donnerstag
, den 17.08.2017 versammelten sich Neonazis in Dessau-Roßlau zu einer Mahnwache anlässlich des 30. Todestages des verurteilten NSKriegsverbrechers Rudolf Heß. Darunter auch Aktivisten des Kollektiv Nordharz. Wenige Tage später, am Samstag, waren diese und weitere Neonazis aus der Region auch bei der Rudolf-Heß-Demonstration in Berlin zu sehen.

Hintergrund

Beide Veranstaltungen wurden anlässlich des 30. Todestags von Rudolf Heß organisiert. Heß war einer der Hauptakteurdes NS-Regimes. Er wurde 1933 zum Stellvertreter Hitlers und flog 1941 auf eigene Faust nach Großbritannien, um der britischen Regierung ein Friedensangebot zu machen, wobei er in Kriegsgefangenschaft genommen wurde. Heß wurde am 01. Oktober 1946 in Nürnberg zu lebenslanger Haft verurteilt.

Am 17. August 1987, im Alter von 93 Jahren, beging Heß im Kriegsverbrechergefängnis Spandau Selbstmord. Für Neonazis ist dieses Datum seitdem immer wieder ein Grund für Gedenkveranstaltungen. Um seinen Tod ranken sich zudem Verschwörungstheorien, da die britische Regierung die Akte Heß aufgrund von Sperrfristen nach wie vor unter Verschluss hält. Viele Neonazis sind deshalb der Überzeugung, dass Heß ermordert wurde.

Rudolf-Heß-Mahnwache in Dessau

Rund 30 Neonazis um die „Freien Nationalisten Dessau“ versammelten sich am Donnerstagabend in Dessau-Roßlau zu einer Rudold-Heß-MahnwacheUnter den TeilnehmerInnen der Mahnwache, welche überwiegend aus Sachsen-Anhalt, Sachsen und Niedersachsen angereist waren auch die Kollektiv Nordharz Aktivisten Sören Surdyk aus Langelsheim, Jan Derks aus Vienenburg sowie Ulf Ringleb und Felix W..

v. links: Felix W., Unbekannt, Jan Derks, Unbekannt (Presseservice RN)

Die Rechtsextremen brachten, neben den üblichen Reichsflaggen, Banner mit den Aufschriften „Rudolf Hess – Es war Mord“, „17.08.1987 Es war Mord! Schluss mit der Selbstmordlüge“ und „Gebt die Akten frei“ mit zur Kundgebung. Außerdem trugen einige TeilnehmerInnen T-Shirts mit dem Heß-Zitat „Ich bereue nichts“ (Schlusswort des Nürnberger Prozesses).

Rudolf-Heß-Gedenkmarsch in Berlin

v. links: Ulf Ringleb, Unbekannt, Timo Bödris, Christoph Moldehnke, Lasse Richei, Jan Derks, Joost Nolte (L. Beyer)

Wenige Tage später, am Samstag den 19.08., fand in Berlin-Spandau ein Gedenkmarsch für Rudolf Heß statt. Rund 800 Neonazis kamen zu der bundesweit beworbenen Demonstration, die am Bahnhof in Spandau startete. Mehr als 1000 GegendemonstrantInnen störten den Gedenkmarsch mit lautstarken Rufen und Blockaden, sodass dieser den früheren Standort des Kriegsverbrechergefängnis nicht erreichte.

Unter den DemonstrantInnen waren auch die Neonazis Dominik Brandes, Sören Surdyk, Jan Derks, Christoph Mohldenke, Joost Nolte, Felix W. und Florian Kaempf aus der Region Goslar. Zusammen mit den JNlern Lasse Richei und Timo Bödris aus Braunschweig, führten sie den Demonstrationszug an. Die Gruppe trug ein Banner mit dem Heß-Zitat „Ich bereue nichts“ durch die Straßen.

Rechts im Bild: Florian Kaempf und Sören Surdyk (Endstation R.)

Nachdem die Demonstration wieder zu ihrem Startpunkt am Spandauer Bahnhof zurückgekehrt war, hielten die Neonazis noch eine Kundgebung ab. Diese wurde ebenfalls von lautstarken Protesten erfolgreich gestört. Die Kundgebung wurde gegen 17 Uhr beendet und die Neonazis traten die Heimreise an.

 

Fotos:

Presseservice Rathenow

Lukas Beyer

Endstation Rechts

Mobilisierungskundgebungen für den TddZ in Goslar und Umgebung

Am Samstag, den 12.08.2017 veranstaltete das neonazistische Bündnis „Kollektiv Nordharz“ eine Kundgebung, um für den „Tag der deutschen Zukunft“ (kurz TddZ) zu werben, der 2018 in Goslar stattfinden soll. Anmelder der Kundgebung, die auf dem Bahnhofsvorplatz stattfand, war der Goslarer Neonazi Carsten Dicty. Das „Bündnis gegen Rechtsextremismus Goslar“ demonstrierte dagegen.

Umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen

Dem Kundgebungs-Samstag gingen hohe Sicherheitsvorkehrungen voraus. Bereits in den den frühen Morgenstunden sperrte die Polizei die Veranstaltungsorte weiträumig mit Hamburger Gittern und Straßensperren ab. Es wurde eine rund 50 Meter große Pufferzone zwischen den beiden Kundgebungen errichtet.

Die Polizei sperrte den Ort der Kundgebung bereits am frühen Morgen ab. (WBW)

Während der Veranstaltungen waren die Sicherheitskräfte in übermäßig großer Zahl vertreten. Insgesamt sicherten laut Berichten der Goslarschen Zeitung rund 500 PolizistInnen den Veranstaltungsort und die umliegenden Straßen. Neben einer großen Anzahl von Fahrzeugen kam auch ein Hubschrauber der Bundespolizei Braunschweig-Wolfsburg zum Einsatz, welcher einige Zeit über der Goslarer Altstadt kreiste. In Anbetracht der schlecht besuchten Kundgebung auf dem Bahnhofsvorplatz und der friedlichen Gegendemonstration, wirkte dieses Aufgebot stark unverhältnismäßig. 

Wenig Reichweite

Zu Beginn der Kundgebung um 12:00 Uhr ließen sich kaum TeilnehmerInnen vor dem Bahnhof blicken. Erst gegen 12:30 Uhr tauchten das bereits bekannte TddZ-Banner und einige Reichsflaggen auf. Aus einer Lautsprecherbox wurde zunächst Musik in Richtung der Gegenkundgebung abgespielt. Anschließend begannen auf dem Bahnhofsvorplatz die Redebeiträge, die von Joost Nolte vom Kollektiv Nordharz und Jens Wilke von der NPD-Göttingen kamen.

Der Göttinger NPDler Jens Wilke sprach ebenfalls bei der Veranstaltung. (AFNPNDS)

Aufgrund der Einschränkungen für den öffentlichen Nahverkehr und der umfangreichen Absperrmaßnahmen durch die Polizei, erreichten die Nationalisten nur wenige Leute in den eigenen Reihen. Dicty, der die Kundgebung für 100 Leute angemeldet hatte, stand am Ende mit etwa 35 MitstreiterInnen rund eine halbe Stunde auf der Straße. Trotz der geringen Anzahl an TeilnehmerInnen ließen die Ordnungskräfte den Betrieb des Lautsprechers weiter zu.

Alte Bekannte

Neben Carsten Dicty und Joost Nolte fanden sich weitere bekannte Neonazis aus der Region auf dem Bahnhofsvorplatz ein. Unter anderem kamen Dominik Brandes, Florian Kaempf, Sören Surdyk, Kevin Brunk, Swen Henning, Florim Mekaj, Jan Derks, Christoph Mohldenke, Michael Kirpal, Markus Gebel, Thomas Bosse und Felix W. aus dem Landkreis Goslar. 

Von links: Dominik Brandes, Sören Surdyk, Florian Kaempf. (AFNPNDS)

Mit Lasse RicheiUlf Ringleb aus Ilsenburg, dem Göttinger NPDler Jens Wilke sowie dem Hildesheimer Dieter Riefling bekam das Kollektiv Nordharz zudem prominente Unterstützung von außerhalb. 

Gegenkundgebung

Die Gegenkundgebung in der Rosentorstraße wurde durch das Goslarer Bündnis gegen Rechtsextremismus veranstaltet. Der Protest begann gegen 11:30 Uhr und zog rund 250 BürgerInnen an. In Redebeiträgen, die unter anderem von Goslars Oberbürgermeister Oliver Junk und dem Landrat des Landkreis Goslar Thomas Brych kamen, wurde sich klar gegen das neonazistische Gedankengut positioniert und betont, dass Goslar bunt und weltoffen bleibe.

Deutlich stärker besucht: Die Gegendemonstration. (LSH)

Gegen 13:00 Uhr verließen die Neonazis den Bahnhofsvorplatz in Richtung der Bahnsteige. Das Bündnis beendete seine Veranstaltung etwa eine halbe Stunde später. Beide Kundgebungen verliefen ruhig und ohne Zwischenfälle. Die Polizei hob die Einschränkungen nach Ende beider Kundgebungen zügig auf und schickte Einsatzkräfte nach Vienenburg.

Kundgebungstour

Nach der geringen Beachtung in Goslar, fuhren die TeilnehmerInnen der Neonazi-Kundgebung mit dem Zug weiter nach Vienenburg und meldeten dort gegen 13:30 Uhr eine Spontanversammlung vor dem Bahnhofsgebäude an, dessen Anmelder Dieter Riefling war.

In Vienenburg trafen sich die Neonazis erneut. (AFNPNDS)

Auch hier bleiben die Rechten weitestgehend unter sich und wurden von einem hohen Polizeiaufgebot begleitet. Lasse Riechei hielt einen Redebeitrag. Nach etwa 20 Minuten wurde auch diese Versammlung für beendet erklärt und die Neonazis machten sich auf den Weg nach Wolfenbüttel, um eine weitere Kundgebung abzuhalten. Diese wurde erneut von Riefling angemeldet und zählte rund 20 TeilnehmerInnen. Auch hier wurde wieder hauptsächlich mit sich selbst geredet.

Die Kundgebung wurde nach ungefähr 15 Minuten beendet. Die Polizei durchkreuzte kurz darauf die Pläne der Gruppe, eine Spontandemonstration in Braunschweig abzuhalten: Das Kollektiv Nordharz erhielt für den Rest des Samstags ein Versammlungsverbot in ganz Niedersachsen. Damit bekam die rechte Gruppierung den nächsten Dämpfer innerhalb von kurzer Zeit. Zuvor wurde der für Samstag geplante Liederabend behördlich untersagt.

Misserfolg

Trotz dreier Kundgebungen konnte das Kollektiv Nordharz seine rassistischen und demokratiefeindlichen Ideen und den Aufruf, zum Tag der deutschen Zukunft 2018 zu kommen, nur schlecht unter die Leute bringen. Der Gegenprotest in Goslar war deutlich besser besucht, als die rechte Kundgebung.  Besonders erfreulich ist, dass auch Goslarer Führungspersonen eindeutig Stellung gegen die Neonazis bezogen haben. Jedoch sind im Angesicht dieses Misserfolges weitere Veranstaltungen in der Region in nächster Zeit wahrscheinlich.

Fotos:

Antifaschistisches Nachrichtenportal Niedersachsen

Recherche-Nord

 

Neonazis provozieren am Rande von Infoveranstaltung

Am Mittwoch, den 09.08.2017 lud das „Goslarer Bündnis gegen Rechtsextremismus“ zusammen mit dem „Jugendforum Landkreis Goslar“ zu einer Infoveranstaltung über den „Tag der deutschen Zukunft 2018“ ins Jugendzentrum B6 in Goslar ein. Kurz vor Beginn der Veranstaltung versuchte sich zunächst ein einzelner Neonazi Zugang zur Veranstaltung zu verschaffen, wurde hieran jedoch gehindert und dem Gelände verwiesen. Kurz darauf versammelten sich rund 10 Neonazisdie dem „Kollektiv Nordharz“ zuzurechnen sind vor dem Veranstaltungsgebäude.
Hintere Reihe v.l.: Sören Surdyk, Christoph Mohldenke, unbekannt
Vordere Reihe v.l.: Dominik Brandes, Ulf Ringleb, Joost Nolte

Unter den anwesenden Neonazis befanden sich unter anderem Joost Nolte, Florian Kaempf, Dominik Brandes, Christoph Mohldenke, Jan Derks, Felix W., Sören Surdyk und Ulf Ringleb. Nachdem der Gruppe in Anwesenheit der mittlerweile eingetroffenen Polizeibeamten, seitens der Veranstaltenden Hausverbot für das Veranstaltungsgelände ausgesprochen wurde, zogen die Neonazis nach kurzem Zögern von dannen. Im Verlaufe des Abends erschien erneut der Neonazi Felix W., welcher zuvor schon erfolglos versucht hatte sich Zugang zur Veranstaltung zu verschaffen und versuchte unter dem Vorwand, er wäre aus der rechten Szene ausgestiegen, ein Gespräch anzufangen und an Informationen zu gelangen.

v.l.: Ulf Ringleb, Florian Kaempf, Joost Nolte, Felix W., Unbekannt, Sören Surdyk, Dominik Brandes, Unbekannt, Jan Derks

Dieser Versuch blieb jedoch erfolglos und er wurde erneut dem Gelände verwiesen. Trotz des Einschüchterungsversuchs der Neonazis beteiligten sich mehr als 50 Personen an der Infoveranstaltung, welche auf jeden Fall als ein erfolgreicher Auftakt zu den Gegenprotesten im kommenden Jahr gesehen werden kann.

Wochenrückblick 05.06. bis 11.06.2017

Goslarer Neonazis zu „Besuch“ in Göttingen

Am 08.06. erschienen die Goslarer Neonazis Joost Nolte und Florian Kaempf zusammen mit sieben weiteren Neonazis um den Göttinger Jens Wilke vor dem Gericht in Göttingen. Neben größtenteils einheitlicher Kleidung in „Kein Bock auf Antifas“-Shirts zeichnete sich die Gruppe vor allem durch das teilweise Tragen von Quarzsandhandschuhen aus. Grund für den Auflauf war eine durch Wilke zu tätigende Zeugenaussage im Prozess gegen eine Antifaschistin. Nach Prozessende zogen die Nazis in Polizeibegleitung weiter zum Göttinger Bahnhof, von wo aus Nolte und Kaempf wieder die Heimreise antraten.

(Jens Wilke neben Joost Nolte und Florian Kaempf)

[Quelle: https://www.flickr.com/photos/afnpnds/35179927635/in/album-72157681855501532/]

NPD-Stand in Seesen

Am 10.06.2017 führte die NPD Goslar zusammen mit der JN Braunschweig sowie Mitgliedern des Kollektiv Nordharz eine Standkundgebung in der Seesener Fußgängerzone durch. Anmelder des Standes war, wie zuletzt auch, der Goslarer Carsten Dicty. Im Voraus fand kaum eine öffentliche Mobilisierung seitens der beteiligten Gruppierungen statt, so dass die Teilnehmerzahl im einstelligen Bereich blieb. Aus Braunschweig reisten zur Unterstützung des Standes Lasse Richei und Sebastian Weigler an, welche im Laufe der dreistündigen Kundgebung versuchten, Flyer und Infomaterial an Passanten zu verteilen. Zur Betreuung des Standes fanden sich neben dem Anmelder Dicty auch Felix W., Dominik Brandes und Florian Kaempf vom Kollektiv Nordharz, sowie Stefan Reisel ein, welcher durch das Tragen eines T-Shirts der neonazistischen Kleinpartei „Der III. Weg“ auffiel. Reisel nahm bereits am NPD-Stand vor einigen Wochen in Goslar teil, wo er anwesende Fotografen bedrohte und einzuschüchtern versuchte. Neben diversen Unterlagen der NPD wurden am Stand auch Materialen für den „Tag der Deutschen Zukunft“ in Goslar verteilt.

(Stefan Reisel, Carsten Dicty, Felix W. und Dominik Brandes konnten trotz „freundlichem“ Lächeln nur wenige Passanten für ihren Stand begeistern)

[Quelle: https://www.flickr.com/photos/mr_bildarchive/34403593463/in/album-72157681951542243/]

Laut Recherche Nord hatten die Neonazis vor Ort, im Gegensatz zur eigenen Darstellung in den sozialen Netzwerken, mit verschiedensten Hindernissen zu kämpfen: So musste die vorher bereits zur Schau gestellte Reichsflagge wieder eingerollt werden und das Verteilen von Flyern wurde ihnen erst nach einiger Zeit genehmigt. Das wohl größte Problem an diesem Vormittag schien allerdings das wohl eher gering ausgefallene Interesse der Seesener Bürger am Stand der NPD gewesen zu sein.

(Dicty, Weigler, Brandes, Richei und W. in Seesen. Das Zeigen der Reichsflagge wurde im Laufe des Vormittags durch die Polizei untersagt.)

[Quelle: https://www.flickr.com/photos/mr_bildarchive/35212889645/in/album-72157681951542243/]

Weitere Bilder der Standkundgebung findet ihr bei Recherche Nord und Marian Ramaswamy:

Tag der Deutschen Zukunft 2017 & 2018

Goslarer Neonazis in Karlsruhe

Am vergangenen Samstag, den 03.06.2017, fand in Karlsruhe-Durlach der 9. „Tag der Deutschen Zukunft“ statt. In Goslar wurde im Voraus seitens des Kollektiv Nordharz für diese Demonstration mehrfach in Form von Aufklebern und Flyern geworben.

Der diesjährige TDDZ fiel im Gegensatz zum Vorjahr im Sinne der Veranstalter eher schlecht aus: Statt der erwarteten 1000 Teilnehmer fanden sich schlussendlich nur knapp 300 Neonazis vor Ort ein und somit reduzierte sich die Teilnehmerzahl von ca. 900 Nazis 2016 in Dortmund deutlich.

Auch dieses Jahr nahmen wieder organisierte Neonazis des Kollektiv Nordharz den weiten Anreiseweg zum Aufmarsch auf sich. Vor Ort fielen sie vor allem durch ihren einheitlichen Kleidungsstil auf, welcher sich durch weiße Hemden mit aufgesticktem „Nordharz“-Schriftzug auszeichnete. Neben Joost Nolte, Carsten Dicty, Dominik Brandes, Felix W., Florian Kaempf und Lukas Strietz aus dem Landkreis Goslar, waren auch mehrere Nazis aus dem Ostharz, sowie der aus Walsrode stammende Sören Surdyk angereist.

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(von links nach rechts [in weißen Hemden]: Felix W., Lukas Strietz, Carsten Dicty, Florian Kaempf, Sören Surdyk, sowie am rechten Bildrand Joost Nolte)

Quelle: https://www.flickr.com/photos/147449040@N07/35092011145/in/album-72157682419356531/

TDDZ 2018 in Goslar

Zum Abschluss der Demonstration wurde das TDDZ-Banner an das Kollektiv Nordharz überreicht. Dabei wurde verkündet, dass der 10. Tag der Deutschen Zukunft 2018 in der „Reichsbauernstadt“ Goslar stattfinden soll. Dass es den Nordharzer Neonazis gelang, den TDDZ zum wiederholten Male in die Region und zum ersten Mal nach Goslar zu bringen, lässt sich unter anderem auf die stark gesteigerten Aktivitäten, sowie die zunehmend guten Verbindungen und Kontakte der Gruppierung zu bundesweit agierenden Strukturen und Einzelpersonen der deutschen Naziszene zurückführen.

Das Kollektiv Nordharz verbreitete die Meldung über den TDDZ 2018 kurz nach Demonstrationsende auf ihrer Facebook-Seite und bewarb kurz darauf bereits ihre erste Mobilisierungs-Kundgebung in Goslar, welche am 24.06.2017 am Jakobikirchhof stattfinden soll, sowie eine bereits durchgeführte Banner-Aktion. Es bleibt allerdings abzuwarten, ob ihnen der gewünschte Versammlungsort genehmigt wird. Bereits 2015 versuchte die Partei „Die Rechte“ am selbigen Ort eine Versammlung durchzuführen, was ihnen jedoch seitens der Behörde untersagt wurde. Als Ersatz diente damals der Parkplatz vor dem Hotel Achtermann, wo sich ca. 80 Neonazis mit rund 1000 Gegendemonstranten konfrontiert sahen.

Mobilisierungsgrafik des Kollektiv Nordharz zum TDDZ 2018

Banner-Aktion des Kollektiv Nordharz auf dem „Blauen Haufen“ in Goslar. Zu sehen sind u.a. Florian Kaempf und Joost Nolte.